Gueldene Bohnen
(Für eine Person)

Gueldene Bohnen
  • 1 Pfanne
  • 1 scharfes Messer
  • 1 Teller
  • 1 Wender
  • 1 Eßlöffel
  • 1 Dosenöffner
  • 1 Schüssel
  • Öl
  • 1 Zwiebel
  • 1 Dose Kidney Bohnen (oder mehr)
  • Mittelscharfer Senf
  • Honig
  • Curry, Cayenne Pfeffer, Schwarzer Pfeffer, Salz
  • Mehl

Sicher werde ich hier noch mehr von meinen köstlichen Einpfannen-Gerichten vorstellen, aber dieses hier - und das sage ich ohne Übertreibung - ist der Super-GAG schlechthin, der größte anzunehmende Gaumenschmaus.
Nach diesem Kalauer beenden wir das ausgelassene Klatschen auf die Oberschenkel und greifen zur Pfanne.

Der grundlegende Teil der Zubereitung gestaltet sich übrigens ähnlich wie das Wasserkochen. Falls Du Dir nicht mehr sicher bist wie das funktioniert, sieh noch mal in meinem Rezept zu meinem  :: Wundertee nach. Steht ganz am Anfang.
Wie gesagt: gestaltet sich ähnlich. Du nimmst die Pfanne, stellst sie auf die Herdplatte und die an. Es muß nicht die höchste Stufe sein, die Platte sollte aber doch so heiß werden, daß die Haut darauf kleben bleibt, wenn Du Deine Hand etwas länger darauf legst - was Du allerdings vermeiden solltest.
Jetzt kommt etwas Öl in die Pfanne, das Du heiß werden läßt.

Bis es soweit ist schälst Du die Zwiebel und schneidest sie mit dem Messer in Stücke. Am besten auf einem Schneidbrett, eine Tischplatte oder der Fußboden tun es im Zweifel auch. Dünne Zwiebelringe steigern übrigens die Optik sind aber nicht wirklich notwendig, Du erreichst sie aber indem Du die Zwiebel quer aufschneidest. Wie man die Zwiebel quer aufschneidet mußt Du selbst rausfinden - es soll für Dich schließlich auch noch was zu entdecken geben.
Wundere Dich übrigens nicht, wenn Du dabei anfangen solltest zu heulen, komm bloß nicht auf die Idee, Dir mit den Zwiebelsaft getränkten Händen die Tränen aus den Augen zu reiben, denn das macht die Sache nicht wirklich besser - laß einfach laufen.
Falls Du allerdings vor lauter Tränen nichts mehr siehst empfehle ich Dir, das Schneiden kurz zu unterbrechen, denn sonst kann schnell auch ein Stück Finger mit ins Essen geraten - obwohl Fleich in Maßen auf dem Speiseplan natürlich nie verkehrt ist und günstiger kommst Du sicher nicht ran. Wasch Dir die Hände und wirf Dir Wasser ins Gesicht.

Wenn dann das Öl brutzelt schüttest Du die Zwiebelstücke dazu in die Pfanne und läßt sie anbraten bis sie fast durchsichtig werden und leicht braun anlaufen. Eigentlich bruzelt das Öl erst, wenn Du die Zwiebeln reinwirfst (wegen des Wassers in ihnen), aber Du kannst heißes Öl daran erkennen, dass es beim schwenken der Pfanne dünnflüssig verläuft und sich dabei merkwürdig kräuselt.

Eine Pause kannst Du allerdings auch jetzt nicht einlegen, denn um das richtig hinzukriegen solltest Du die Zwiebelstücke mit dem Wender - wie der Name schon sagt - hin und wieder hin und wider wenden, und das ist genau so gemeint wie es da steht.
Außerdem darfst Du jetzt die Dose Kidney Bohnen öffnen. Dazu benutzt Du - auch hier ist der Name Programm - den Dosenöffner. Auf dessen Benutzung kann ich hier nicht weiter eingehen, denn die Zahl verschiedener Modelle ist einfach zu groß. Ließ am besten die Bedienungsanleitung oder laß Dich in einschlägigen Fachgeschäften beraten.

Sobald die Zwiebelstücke die gewünschte Farbe erreicht haben kippst Du die Bohnen dazu in die Pfanne und vermischst beides mit dem Wender.
Anschließend portionierst Du mit dem Eßlöffel einen größeren Haufen Senf und klatscht den in die Bohnen. Das kannst Du auch vorsichtig machen, aber so macht es mehr Spaß, allerdings vermehrt es auch den Aufwand beim sich an das Kochen anschließende Putzen (natürlich nur, wenn Du überhaupt putzt).
Auf den Haufen Senf kommt dann ein etwas kleinerer Haufen Honig. Am besten geeignet ist übrigens der Fließhonig aus diesen Plastikportionierern: wenn der etwas karamelisiert ist hast Du sogar den Weg in das Fitness-Center gespart, außerdem ist er besser zu verrühren, denn das folgt jetzt schon wieder.

Damit ist das Gericht auch schon fast fertig, denn jetzt kommen nur noch die Gewürze dazu. Wieviel davon Du zu den Bohnen gibst hängt von Deinem Geschmack ab, aber zumindest von dem Curry solltest Du reichlich nehmen, denn sonst hat dieses Gericht seinen Namen nicht verdient. Bei den anderen ist abschmecken die Devise. Soll heißen Du schüttest Gewürz dazu, verrührst es und probierst anschließend mit dem Löffel. Wenn Du das oft genug machst brauchst Du nicht einmal mehr die Schüssel.
Die ist eigentlich überhaupt nur notwendig falls Du nicht aus der Pfanne essen willst. Wovon ich Dir übrigens abrate falls Du eine beschichtete Pfanne benutzt hast, außer Du nimmst einen Plastiklöffel.

Eine offene Frage steht natürlich noch im Raum: Wozu das Mehl?
Dieses Gericht darf auf keinen Fall zu flüssig gereicht werden, sondern sollte vielmehr eine zähe Masse sein. Wenn also mit den Bohnen zuviel Saft ins Essen geraten ist wird die überschüssige Flüssigkeit mit Hilfe des Mehls gebunden. Dazu kippst Du bevor Du das Essen mit dem Curry etc. würzt in kleinen Portionen Mehl dazu und rührst es unter, bis die gewünschte zähe Konsistenz erreicht ist.

Angerichtet wird diese leckere Speise am besten in einer Schüssel. Das kannst Du aber unter den oben genannten Einschränkungen auch bleiben lasse, die Schüssel wieder in den Schrank stellen und direkt aus der Pfanne essen. Damit sparst Du Dir den Abwasch und kannst Dich fühlen wie Terrence Hill in den Weiten der Prärie.

Damit bleibt nur: Laß Dir nie den Appetit verderben!

 

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