Chilli Con Carne
(Für zehn Personen aufwärts)

  • 1 Pfannen
  • 1 großer Topf (und ich meine groß)
  • 1 scharfes Messer
  • 1 Wender
  • 1 Schälchen
  • 1 Dosenöffner
  • 1 Messbecher
  • Eine beliebige Anzahl Teller und Esslöffel
  • 1 Suppenkelle
  • Öl
  • ca. 1.5 kg Kidney Bohnen aus der Dose (die roten)
  • doppelt soviel Hackfleisch (gemischt)
  • mindestens 1 Zwiebel pro Kilo Hackfleisch
  • mindestens 100 g billigen Bauchspeck pro Kilo Hackfleisch
  • 1 kg Schältomaten aus der Dose
  • 2 große Dosen Mais (400 g für die Farbe)
  • 2 oder 3 Beutel "Chilli"-Fix-Fertig-Mix (Knorr, Maggi, SchießMichTot)
  • Tomatenmark
  • Pepperoni (die Kleinen, schön scharf),
  • Harissa, Tabasco, Chilli, Schwarzer Pfeffer (alles was den nächsten Tag so schön macht)
  • Wasser
  • Raspelkäse
  • Baguette

"Chilli"-Rezepte gibt es wie Sand am Meer, praktisch jeder hat sein eigenes. Eigentlich kein Wunder, denn es ist einfach, einfach abzuwandeln und das beste Partyessen wo gibt.

Wenn Du es ganz einfach haben willst, holst Du Dir die nötige Menge Dosen-"Chilli", schraubst den Deckel ab und machst das ganze warm.

Falls Du auf frische Zutaten stehst, musst Du mehr Aufwand betreiben und Dich damit auseinandersetzen wie man Tomaten schält. Ich würde Dir aber von dieser aufwendigen und überflüssigen Arbeit abraten, denn Schältomaten aus der Dose tun es auch und sind nach  :: Stiftung Warentest sogar gesünder als Frische.

Ein Problem könnte sich für Dich allerdings ergeben, wenn viele Deiner Gäste Vegetarier sind. Eine Lösung ist, dass Du mehr Baguette besorgst, oder wie die Franzosen sagen würden: mehr französisches Stangenweissbrot.

Soviel zur Vorrede, jetzt wird zur Tat geschritten. Am Anfang gestaltet sich die Zubereitung ähnlich wie bei den  :: Gueldenen Bohnen. Du erhitzt das Öl in der Pfanne und schneidest nebenbei die Zwiebeln und den Speck in kleine Stücke. Meines Erachtens brauchst Du Dir hier nicht die Mühe zu machen saubere Zwiebelringe zu zaubern, denn zwischen den Massen an Fleisch und Bohnen fallen die sowieso nicht auf.

Wenn das Fett - denn ob Du's glaubst oder nicht: Öl ist Fett - in der Pfanne heiß genug geworden ist, schmeißt Du die Speck- und Zwiebelstücke hinterher. Je nachdem, wie Du den Speck willst, musst Du den einige Zeit vor den Zwiebeln hinein werfen.
Das ganz bringst Du zwischendurch mit dem Wender schön durcheinander, und auch hier gilt: wenn die Zwiebeln glasig werden und leicht braun anlaufen sind sie genau gut. Länger solltest Du nicht warten, sonst verkohlen sie schnell.
Wenn die Zwiebeln und der Speck fertig sind, schüttest Du sie in das bereits bereitgestellte Schälchen, achte aber darauf, dass das Schälchen nicht zu klein ist (Witz HaHa).

Als nächstes brätst Du das Hackfleisch an. Am besten nimmst Du gemischtes Hack aus Schwein und Rind, denn das ist verhältnismäßig günstig und immer noch um Welten besser als reines Schweinehack.
Da ich nicht davon ausgehe, dass Du Besitzer einer Riesenpfanne bist, in der Du das ganze Hack auf einmal braten kannst, musst Du das wohl oder übel in Etappen erledigen.
Also immer wieder:
Öl in der Pfanne erhitzen, eine Portion Hack rein und mit dem Wender zerkleinern, drücken, wenden. Dabei sollte das Hackfleisch seine rote Farbe verlieren und nach und nach grau-braun werden. (Wenn das Hack allerdings schon in der Verpackung grau-braun ist solltest Du es nicht in die Pfanne, sondern in den Mülleimer werfen.) Das durchgebratene Hack in den Topf, also den großen Topf, Teile vom Speck und den Zwiebeln drüber, durchmischen und wieder von vorn.

Nebenbei kannst Du schon mal die Dosen öffnen (aber keinen Streß: das geht auch danach). Am besten benutzt Du dazu den Dosenöffner, zweifellos kannst Du die Dose aber auch auf andere Arten öffnen, sie zum Beispiel gegen die Wand werfen (davon würde ich Dir aber abraten). Sei Dir nur sicher, dass Du wirklich an den Inhalt kommst, es reicht also nicht zu sagen: Die Dose sei offen (blöder alter Mathematiker-Witz).

Wenn das Hack fertig im Topf liegt und die Dosen offen sind, ist die Arbeit getan und der Spaß fängt an: das Pampen!

Dazu nimmst Du die Pfanne vom und stellst den Topf auf den Herd. Wie heiß die Platte sein soll, darfst Du Dir aussuchen, ich empfehle die goldene Mitte.
Die Reihenfolge, in der Du den Inhalt der Dosen - also die Bohnen, die Tomaten und den Mais - zu dem Hack in den Topf schüttest, überlasse ich Dir - etwas Freiheit muss sein.
Bei den Tomaten gibt es allerdings noch einen Zwischenschritt. Falls Du nicht von vornherein gehackte Schältmomaten besorgt hast, musst Du das jetzt nachholen (vor dem Weg in den Topf)! Am einfachsten zerstückelst Du die Tomaten mit schnellen Stichen und Schnitten noch in der Dose (die solltest Du dabei mit der anderen Hand festhalten).

Spätestens wenn das alles im Topf ist solltest Du die Masse kräftig durchrühren - mit dem Wender funktioniert das ganz prima.

Jetzt fehlt nur noch die nötige Würze und vielleicht noch etwas Flüssigkeit.

Das Würzen kannst Du auch per pedes machen, aber ich empfehle mit dem "Chilli"-Fix vorzuwürzen. Also Beutel auf und das Pulver in den Topf, dazu pro Beutel etwa ein Viertel Liter Wasser. Wenn jetzt noch Flüssigkeit fehlt kannst Du auch noch mehr Wasser dazu gießem und auch noch Tomatenmark rein drücken.
Übrigens kann es ruhig ein bisschen mehr Flüssigkeit sein, denn das ganze soll schön lange vor sich hin köcheln und dabei geht allgemein Flüssigkeit verloren - zumindest im Topf in der Luft hast Du dafür umso mehr.

Am Schluss kommen die scharfen Sachen. Erst ein paar Pepperoni kleinschneiden und in den Topf, natürlich viel Chilli-Pulver und Tabasco. Harissa mach ich auch rein, ein scharfes Zeug aus Tunesien und meiner Meinung das genialste Mittel zum schärfen, weil es ohne Eigengeschmack wirklich nur scharf macht (hab' ich allerdings noch nie in einem deutschen Supermarkt gesehen).
Zwischendurch selbstverständlich immer wieder probieren. Diese Prozedur nennt man gemeinhin abschmecken.

Wenn Dir beim probieren die Tränen in die Augen schießen ist es entweder genau richtig oder doch eine Spur zu scharf. Obwohl Chilli eigentlich nicht scharf genug sein kann. Im Notfall kannst Du versuchen das Ganze mit Sahne oder Schmand zu retten, denn das nimmt die Schärfe. Schmand ist eigentlich sowas wie Crème fraîche, hört sich aber sehr viel lustiger an.

Jetzt sollte das Chilli eigentlich soweit sein, dass es alleine zurecht kommt, einfach auf kleiner Flamme - bildlich gesprochen - weiter köcheln lassen. Je länger das Chilli auf der warmen Herdplatte steht, umso besser wird es.

Außerdem empfehle ich Dir ein paar Leute schon zum Kochen einzuladen. Dann kannst Du schon ein bisschen vorfeiern und jeder darf beim Abschmecken den Finger ins Chilli halten.

Zum Schluss bleibt noch die Funktion der Suppenkelle zu klären, aber darauf kommst Du wohl selbst, sobald Du mit einem der (tiefen) Teller und einem der Löffel vor dem Chilli-Topf stehst.

Fröhliches Feiern!

 

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